Umweltbildung

Man lernt nie aus ...

... und deshalb haben wir uns im Mai 2010 vom Imker Stefan Kunerl aus Niederseelbach erklären lassen, wie es um die Honigbienen steht. Die Bestäubungsleistung der Bienen sei deshalb so hoch, weil Bienen „sortenstet“ seien, so Kunerl, das heißt, im Umkreis von ca. 3 km fliegen sie immer nur die Blüten einer Sorte an, zum Beispiel Raps, sodass die Pollen die Blüten untereinander bestäuben könnten. Im Gegensatz dazu würden zum Beispiel Hummeln Blüten verschiedener Pflanzen anfliegen, wobei aber keine Bestäubung stattfinden kann.

 

Zugleich beklagte Kunerl, dass die Bienen zeitweise nicht mehr genug Nahrung finden, und appellierte an die Gartenbesitzer, mehr Blühpflanzen anzupflanzen. Insbesondere ab Juni/Juli gebe es nicht mehr genügend Blühpflanzen und damit nicht mehr genug Pollen. Die auch durch Monokulturen bedingte Mangelversorgung gilt neben der Bedrohung durch die Varroamilbe als eine der Ursachen für das seit einigen Jahren zu beobachtende Bienensterben. Ein weiterer Grund ist aber auch die unkontrollierte Verwendung von bienengefährlichen Pestiziden in der Landwirtschaft. Der NABU Niedernhausen drängt daher darauf, dass die Landwirte in der Region auf den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden verzichten.

Für mehr Artenvielfalt: NABU-Mitglieder im Gespräch mit Imker Stefan Kunerl. (Foto: J.Streicher)
Für mehr Artenvielfalt: NABU-Mitglieder im Gespräch mit Imker Stefan Kunerl. (Foto: J.Streicher)