Streuobstwiesen

Großräumig und vielfältig

Streuobstwiesen sind ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Ältere Obstbäume bieten natürliche Bruträume, durch Fäulnis oder durch von Spechten „gezimmerte“ Höhlen. So ist zum Beispiel der Vogel des Jahres 2011, der Gartenrotschwanz, als Höhlenbrüter auf die Obstbäume angewiesen.

Streuobstwiesen wie diese hier bei Niederseelbach sind schützenswerte Lebensräume. (Foto: J.Streicher)
Streuobstwiesen wie diese hier bei Niederseelbach sind schützenswerte Lebensräume. (Foto: J.Streicher)

Um die Streuobstwiesen und die auf und in ihnen lebenden Arten zu erhalten, betreuen wir mehrere Grundstücke der Gemeinde Niedernhausen. Auf Wiesenflächen in verschiedenden Ortsteilen von insgesamt ca. 1 Hektar Fläche werden von uns rund 300 Kern- und Steinobstbäume (vorwiegend Apfel-, Birnen- Kirsch- und Pflaumenbäume) betreut. Zur Pflege gehört es, die Wiesen jährlich komplett zu mähen und die Bäume zu schneiden. Müssen alte Bäume gefällt werden, werden neue Bäume gepflanzt. – Lohn der Arbeit ist dann unter anderem im Spätsommer und Herbst die Ernte der reifen, leckeren Früchte.


Bildergalerie: Von unserer NABU-Gruppe gepflegte Streuobstwiese bei Niederseelbach


Apfelbaumbestimmung am 22. September 2020

Foto: NABU/K.Büscher

 

Was haben „Kalter Wilhelm“, „Alexander Lucas“ und „Geflammte Kardinal“ gemeinsam? Es handelt sich bei allen dreien um Apfelsorten, die auf den vom NABU bewirtschafteten Streuobstwiesen in den Gemarkungen Oberseelbach, Oberjosbach und Königshofen zu finden sind. Auf den 9 Flächen mit etwa 20.000 m² und 280 Obstbäumen stehen neben Birnen-, Zwetschgen-, Pflaumen- und Mirabellenbäumen überwiegend Apfelbäume.

 

Doch um welche Sorten es sich genau handelt, dass galt es letzten Samstag sowie Montag herauszufinden. Der Vorstand der NABU-Gruppe Niedernhausen traf sich mit Dieter Engel, Vorstandsmitglied des Streuobstkreises Wiesbaden zu einer Begehung der Streuobstwiesen. Anhand der Früchte bestimmte Herr Engel deren Sorte und erklärte den interessierten Zuhörern, wozu die Früchte am besten verwendet werden können. Außerdem bestimmte er das Alter der Bäume.

 

Ziel der Aktion ist eine Beschriftung der Bäume mit Kupfer-Verbund-Schildern.

 

Insgesamt konnten etwa 40 verschiedene Sorten der bis zu 100 Jahre alten Bäume bestimmt werden. Neben der im Supermarkt zu findenden Sorte Jonagold oder dem allgemein bekannten Winterapfel Boskop, der am besten zu Apfelmus oder Bratäpfeln verarbeiten wird, stehen dort mehrere Bäume des großen rheinischen Bohnapfels, einer sehr weit verbreiteten Sorte. Beim Anhalter handelt es sich um eine Lokalsorte aus dem Rhein-Main-Gebiet, beim Trierer Weinapfel um einen reinen Kelterapfel. Die Goldrenette von Blenheim ist ein besonders schmackhafter Tafelapfel.

 

Wir danken Herrn Engel für den informativen und lehrreichen Vormittag.

 


Apfelerntetag 2014 mit Grundschülern der Theißtalschule Niedernhausen, 16.10.2014

Am 16.Oktober 2014, an einem teilweise sonnigen Herbstvormittag, machten die Klassen 1c und 1d der Theisstalschule Niedernhausen mit ihren Lehrerinnen Frau Weiler und Frau Warnke einen Ausflug zu den NABU-Streuobstwiesen in Oberseelbach. Um 8:15 Uhr war Abmarsch und gegen 8:45 Uhr die Bushaltestelle Eichwald in Oberseelbach zu einer Frühstückspause erreicht. Anschließend begleiteten Manfred Haneklaus und Bruno Harwardt die Schüler zur Streuobstwiese. Vor einem prächtigen Apfelbaum mit großen roten leckernen Äpfeln, den Manfred Haneklaus zuvor ausgesucht hatte und den es abzuernten galt, wurde dann haltgemacht. Hier erklärte Manfred Haneklaus den Schülern in einem Frage-und-Antwort-Spiel anschaulich den Wert eines Obstbaumes für Natur und Umwelt. Danach beobachteten die Schüler in sicherem Abstand, wie Manfred Haneklaus und Bruno Harwardt zunächst die unteren Äpfel abschüttelten und weitere mit einem Apfelpflücker vom Baum holten. Diese wurden danach in den von den Schülern mitgebrachten Tüten und Beutel aufgelesen und auch vor Ort direkt verköstigt wurden. Oft wurde dabei die Frage gestellt, ob der gerade gefundene Apfel wegen seiner natürlichen Form und Färbung denn genießbar sei.


Anschließend verpflegte der NABU die Kinder mit frisch gepreßtem mitgebrachtem Apfelsaft, bevor noch ein weiterer Apflel- und ein Birnenbaum in gleicher Weise erfolgreich abgerntet wurden.

 

Mit vielen bunten Eindrücken, vollen Beuteln und Tüten und vielen Plänen für die Verarbeitung zuhause in Most und Kuchen marschierten die Schüler glücklich und zufrieden mit ihren Lehrerinnen dann gegen 11:00 Uhr wieder zurück zur Bushaltestelle Oberseelbach, wo sie mit einem Linienbus wieder zur Schule fuhren.