Niststätten für Turmfalken

Zimmer mit Aussicht – in Kirchtürmen und an Strommasten rund um Niedernhausen

Auf Initiative der NABU-Gruppe Niedernhausen wurden in drei Kirchen der Gemeinde Niststätten für Turmfalken eingerichtet. In der katholischen Kirche Maria Königin und in der katholischen Kirche St. Michael in Oberjosbach wurden die Nistkästen schon im ersten Jahr angenommen. Für ihr ausgezeichnetes Engagement erhielten die beiden Kirchen im Juni 2012 eine Urkunde im Rahmen der NABU-Aktion „Lebensraum Kirchtum“ und eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. Ein weiterer Nistkasten im Turm der evangelischen Christuskirche in Niedernhausen ist bisher unbesetzt geblieben.

 

Mehr zur NABU-Aktion „Lebensraum Kirche


Bildergalerie: 2012 wurden 6 junge Turmfalken in St. Michael, Oberjosbach, gesichtet

Erwischt: Anfang Juli 2012 konnte Wolfgang Jost, Beisitzer unserer NABU-Gruppe den Beweis erbringen: 6 junge Turmfalken sind in diesem Jahr im Nistkasten im Kirchturm von St. Michael in Oberjosbach herangewachsen.


2013 wurden Nistkästen für Turmfalken an Strommasten angebracht

Turmfalkenkasten an Holzstrommast (Foto. W. Jost)
Turmfalkenkasten an Holzstrommast (Foto. W. Jost)

Seit dem Frühjahr 2013 finden Turmfalken rund um Niedernhausen neue Nistmöglichkeiten: Zusammen mit der Süwag-Netztochter Syna GmbH hat die NABU-Gruppe Niedernhausen zwei Nistkästen an Holzstrommasten im Gemeindegebiet angebracht: einen zwischen Oberjosbach und Niederjosbach (Foto), einen zweiten im Wiesental zwischen Niedernhausen und Niederseelbach nahe der Stockmühle.

 

Unsere NABU-Gruppe hatte dazu im Herbst 2012 mit der Syna Kontakt aufgenommen, die Nistkästen zur Verfügung gestellt und bei der Standortsuche geholfen, die gar nicht so einfach war, da demnächst mehrere Stromleitungen durch Erdkabel ersetzt werden und nur wenige Holzstrommasten stehen bleiben. Doch letztlich war die Suche erfolgreich: Die Syna-Mitarbeiter waren nicht nur bei der Standortwahl behilflich, sondern haben die Nistkästen auch mit selbstgefertigten Halterungen an den Strommasten angebracht.

 

Stehen Nistmöglichkeiten in Türmen, Felsnischen, Lehmwandhöhlen oder in verlassenen Krähen und Elsternestern in höheren Bäumen nicht zur Verfügung, kommen Strommasten als Niststandort für Turmfalken durchaus infrage.


Foto: NABU/Klaus Vanscheidt
Foto: NABU/Klaus Vanscheidt

Der Turmfalke leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Als Greifvogel sorgt er dafür, dass die Mäusepopulation auf Wiesen und Äckern nicht überhandnimmt. Typisch für die Jagdmethode des Turmfalken ist sein sogenannter Rüttelflug (siehe Foto): Mit flatternden Flügeln steht er über einer Stelle und sucht nach Beute am Boden.

 

Mehr Infos zum Turmfalken finden Sie im NABU-Vogelführer.