Die Artenvielfalt der Kulturlandschaft hat in den vergangenen Jahren aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft stark abgenommen. Ausgeräumte Agrarsteppen sind für unsere Tierwelt lebensfeindlich und auch optisch unschön. Brachflächen und die Abschaffung von Förderprogrammen für Ackerrandstreifen haben sich äußerst ungünstig ausgewirkt. Die NABU-Gruppe Niedernhausen ist bestrebt, geeignete Strukturen wie Feldholzinseln, Heckenstreifen und Baumalleen mit Krautstreifen wieder in die offene Agrarlandschaft zu bringen, um die Situation für viele Tierarten zu verbessern. So werden z.B. Rückzugsgebiete und Nistmöglichkeiten für Vögel geschaffen. Werden unterschiedliche heimische Pflanzen ausgewählt, bieten diese zusätzlich Futter (Beeren) für Vögel, Blütennektar für Insekten und Nahrung (Blätter) für Schmetterlingsraupen.
Solch eine Feldholzinsel soll im Niedernhausener Ortsteil Oberjosbach entstehen. Im Herbst 2015 haben wir hier auf einer 150 Quadratmeter großen Fläche 56 Heckenpflanzen gesetzt. Ausgewählt haben wir folgende Sorten: Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Eingriffliger Weißdorn, Schwarzer Holunder, Gewöhnlicher Schneeball, Schlehe, Roter Hartriegel, Liguster, Gemeine Heckenrose und Heckenkirsche. Außerdem haben wir zwei Feldsteinhaufen aufgeschichtet, wo sich Schmetterlinge, Eidechsen und andere Kleintiere in der Sonne aufwärmen und Schutz finden können. Um die jungen Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen, wurde das Areal eingezäunt. Wir sind gespannt, wie sich die Fläche in der nächsten Zeit entwickelt und welche Tiere sich hier einfinden, und danken den vielen Helfern, die uns beim Graben der Löcher und beim Einpflanzen geholfen haben.